AdSense Klickrate – Fehlender Pfeil reduziert Klickrate um 2/3

Google verwendet bei AdSense ja verschiedene Pfeil-Variationen, um die Klickrate zu erhöhen. Hier wird immer mal wieder experimentiert mit Design und Platzierung der Pfeilfe. Was Google allerdings auch macht, ist die Pfeile verschwinden zu lassen, wenn die AdWords-Kunden nicht ausreichend hohe Conversions erzielen. Ich konnte in diesem Zusammenhang einige interessante Erkenntnisse gewinnen, die vielleicht für den einen oder anderen nützlich sind.

Massiver Einbruch der AdSense-Einnahmen – Analyse

Ein bekannter bat mich, mal einen Blick in sein AdSense-Konto zu werfen, nachdem seine Einnahmen plötzlich um 2/3 gefallen waren (mit der üblichen Google-Warnmeldung), nachdem sie lange konstant waren. Er bietet eine App an, die mit einem 320×50 Mobile Banner ausgestattet ist, welcher ganz oben platziert ist. Zunächst habe ich mir die Impressions angeschaut – hier schaute alles stabil aus. Schnell wurde klar, dass es an einem massiven Einbruch der Klicks bzw. der Klickrate liegt. Warum aber ist die Klickrate so massiv eingebrochen? Da keine Änderungen an der Platzierung des Blocks oder der App vorgenommen wurden, kann es eigentlich nur an unrelevanten Anzeigen ODER an dem fehlenden Pfeil liegen.

Fehlender Pfeil reduziert Klickrate um 2/3

AdSense Pfeil fehlt

AdSense Mobile Banner ohne Pfeil

Bei dem 320×50 Mobile Banner sorgte der wegfallende Pfeil tatsächlich für einen Klickrateneinbruch um 2/3 – dies konnte überprüft werden, indem testweise eine andere AdSense-ID verwendet wurde und schwupps war der Pfeil wieder da und die Klickrate auf altem Niveau.

AdSense mit Pfeil

AdSense Mobile Banner mit Pfeil

Die Vermutung liegt also nahe, dass Google hier AdWords-Kunden schützen möchte, wenn Klicks nicht zu ausreichend Conversions führen, was sicherlich ein guter Ansatz von Google ist. Bei dem 320×50 Banner könnten viele User den Pfeil fälschlicherweise als Navigationselement halten und der Klick erfolgt dann nicht, weil der User die Anzeige relevant findet, sondern weil er denkt er kommt zur nächsten Seite. Die Pfeilsperre wirkt sich auf das komplette Konto aus. In meinen Tests wurde der Pfeil jeweils nach ca. 90 Tagen herausgenommen – dieser Zeitraum wird wohl genommen, um zu prüfen, inwieweit die Klicks zu ausreichend Conversions führen. Bringt ein AdSense-Publisher viele Klicks aber keine Conversions wird bei einem bestimmten Schwellwert der Pfeil herausgenommen.

Dies wurde von Google einigen US-Publishern auch bestätigt:

[quote]Our systems have determined that some ad elements in text ads implemented on your site are not performing well for users, advertisers, and/or the publish network, therefore, the arrow button may not display on your ads moving forward. Different ad elements may or may not appear in text ads depending on what is deemed best performing for users, advertisers, and publishers. We believe these changes will encourage advertisers to spend more on the network, and lift earnings for our publisher clients in the long term.[/quote]

Was tun bei zu hoher Klickrate?

Wer also sichergehen möchte, dass seine Pfeile nicht verschwinden, sollte insbesondere beim 320×50 Mobile Banner darauf achten, dass seine Klickrate nicht zu hoch ist. Dies kann erreicht werden, indem nur 1 Block verwendet wird und dieser nicht ganz am Anfang und nicht ganz am Ende, so dass er nicht fälschlicherweise für ein Navigationselement gehalten wird. Die Einnahmen sollte bei einer nicht ganz prominenten Platzierung immer noch höher sein, wie bei einer prominenten ohne Pfeil.

Fehlende Pfeile auch im Desktop-Bereich – Nessie-Update

Aufgefallen ist mir das ganze bislang nur im Mobile-Bereich, allerdings gibt es dieses Phänomen in den USA schon seit 2013 auch bei Blöcken im Desktop-Bereich und ist als „Nessie-Update“ bekannt. Pfeile verschwinden und außerdem werden völlig unrelevante Schrott-Anzeigen dargestellt, was die Einnahmen weiter reduziert. Eine lange Diskussion gibt es hierzu bei den Google Groups.

Adsense-Pfeile selber entfernen

Wer denkt, dass sich die Pfeile negativ auswirken, kann sie auch selber entfernen:

  1. auf Anzeigen zulassen und blockieren klicken
  2. zum Tab Anzeigenschaltung gehen
  3. die Option Erweiterte Textanzeigen – Nutzung von leistungssteigernden Funktionen für Textanzeigen ausschalten

Was sind eure Erfahrungen hierzu?

AdSense Optimierung nach Panda

Seit dem ersten Panda Update, welches am 24.02.2011 für US und am 12.08.2011 für DE ausgerollt wurde, hat sich viel verändert im Zusammenhang mit SEO und AdSense. Galt früher die Devise je mehr AdSense-Blöcke und je prominenter eingebunden, desto größer die Einnahmen.

In der Post-Panda-Ära kommen aber Faktoren wie Bounce-Rate, Verweildauer und Seiten/Besuch ins Spiel. Es geht darum entweder das Informationsbedürfnis des Users zu befriedigen (keine neue Google-Suche wird gestartet) oder die Seite so interessant zu gestalten, dass der User möglichst lange auf der Seite bleibt, bevor er etwas anderes macht, was Google tracken kann. Und Google kann nicht nur mit der klassischen Suchmaschine sehen, ob eine Seite schlechte Usersignale sendet, sondern auch mit vielen anderen Produkten wie Chrome, Toolbar und natürlich AdSense und dem gesamten Werbenetzwerk selbst.

Ein Teufelskreis?

Google AdSense Heatmap

Prominente Platzierung von AdSense – Above the Fold – und viele Blöcke bedeutet höhere Einnahmen, gleichzeitig werden aber schlechte Usersignale an Google gesendet (User kommt über Google rein, klickt nach 10 Sek. auf einen prominenten AdSense-Banner und ist wieder weg)
Weniger Prominente Platzierung und nur ein Block bedeuten geringere Einnahmen, gleichzeitig kann man aber die Bounce-Rate verringern, die User länger auf der Seite halten und so dem Panda entkommen

Was ist nun die beste Strategie?

Dies hängt davon ab, ob man bereits von Panda betroffen ist oder nicht. Ist man betroffen und sieht man eine reelle Chance wieder herauszukommen, sollte man die Anzahl, das Format und die Einbindung der Werbeblöcke kritisch prüfen. Empfehlenswert ist nur ein einziger Anzeigenblock der dann unter den Content (z.B. am Ende des Artikels platziert ist). Dies verringert zwar zunächst die Einnahmen, bietet aber die Chance aus Panda zu entkommen und im Anschluss deutliche höhere Einnahmen zu generieren.

Viele Websites sind an der Schwelle zu Panda, d.h. bereits leichte Verbesserungen bei den Usersignalen können schon dafür sorgen, dass man sich beim nächsten Update verbessert. Als Format empfehle ich 336×280 oder 300×250, da hiermit in den meisten Fällen höhere Einnahmen generiert werden können wie beispielsweise bei 160×600. Dies liegt vor allem daran, dass viele Werbende Rich-Media-Anzeigen in bevorzugten Formaten einstellen und ein Video lässt sich nun mal besser im Format 336×280 als 160×600 ansehen. Außerdem sind diese Blöcke gut in den Content integrierbar, während 160×600 eher etwas für die Sidebar ist und damit vom User deutlicher als Werbung wahrgenommen wird.

Google AdSense

Anders schaut die Situation aus, wenn man von Panda betroffen ist und keine Chance sieht rauszukommen (z.B. Konkurrenten haben viel bessere und aktuellere Inhalte, eigentlich ist man kein Experte auf dem Thema). In diesem Fall ist es oft sogar ratsam sehr agressiv AdSense above-the-fold einzubinden und das Augenmerk auf eine maximale Klickrate zu richten. Nach dem Motto: Wenn ich sowieso nicht rauskomme, kann ich den bestehenden Traffic maximal ausnutzen. Erfahrungsgemäß geht es trotz der agressiven Einbindung nicht weiter runter mit dem Traffic, d.h. Google führt trotz Panda der Website ein Mindestmaß an Traffic zu. Diese Vorgehensweise kann dann dazu führen dass eine Website mit 100 Besuchern am Tag aufgrund der viel besseren Klickrate mehr AdSense-Einnahmen generiert als eine Website mit 3000 Besuchern.

Widerspruch AdSense-Empfehlungen vs. Panda

Jeder der sich mit AdSense beschäftigt kennt die regelmäßigen Optimierungsempfehlungen vom Google AdSense-Team. Neben den üblichen Format-Empfehlungen geht es meistens darum noch mehr AdSense-Blöcke einzubinden („Sie verpassen 631 Möglichkeiten, mehr zu verdienen“) und diese noch prominenter, wie auch in diesem Video zu sehen:

Problem an der Sache: Das AdSense-Team interessiert sich nicht für mögliche Panda-Folgen. Das Team hat eigene Ziele (kurzfristig Einnahmen zu erhöhen) und es findet höchstwahrscheinlich kein Austausch mit anderen Google-Teams wie Search Quality statt. Befolgt man die Anweisungen ohne nachzudenken, kann dies zwar kurzfristig die Einnahmen erhöhen, ggf. läuft man aber dem Panda ins Messer und hat hinterher weniger Einnahmen wie vorher. Die Empfehlungen sollte man also nur dann umsetzen, wenn man sich sicher ist, dass die Website so gute Usersignale im Vergleich zu den Mitbewerbern hat, dass der Panda selbst bei etwas schlechteren Signalen nicht zuschlägt. Google stellt aber auch sehr nützliche Tools zur Verfügung wie z.B. den Above the Fold Check – mit diesem Tool kann man nach Eingaber einer URL sehen, was ohne Scrollen überhaupt sichtbar ist.

Raus aus Panda durch Entfernen von AdSense?

Das Problem ist m.E. nicht AdSense selbst, sondern die Tatsache dass eine prominentere Einbindung automatisch die Verweildauer verringern kann bzw. über Umwege die Bounce-Rate zurück zu den Suchergebnissen erhöhen kann. Hier hilft also nur Testen. Nimmt man AdSense (und ggf. andere Werbung) raus und verbessern sich die User-KPIs nicht deutlich, wird dies nicht ausreichen, um aus Panda rauszukommen. Man sollte sich dann grundsätzlich überlegen wie man die User-Experience verbessern kann (ggf. komplett neues Design, neue Struktur, neue Inhalte) und ob man wirklich die beste Website zum Thema hat oder ob es vielleicht noch 100 andere gibt, die eigentlich in allen Bereichen deutlich besser sind.

AdSense mit Analytics verknüpfen

Die Integration von Google AdSense-Statistiken in Google Analytics sollte nun für viele Publisher möglich sein. Nachdem Google gestern bereits die AdSense-Publisher über die neue Funktion informiert hat, wurde heute in einer weiteren Mail über technische Probleme berichtet, die dazu führen, dass noch nicht alle AdSense-Konten in Deutschland freigeschaltet sind. Die Einrichtung von AdSense-Statistiken wird von Google ausführlich auf der Seite How do I link my AdSense account to Google Analytics? beschrieben. Publisher die bereits ein Analytics-Konto haben und nur noch die Verknüpfung herstellen möchten, können so vorgehen:

1. Einloggen in Google AdSense und dem Link auf der Berichte-Übersichtsseite (Startseite von AdSense) folgen.

AdSense Analytics Verknüpfung Installation

2. Nun kann ausgewählt werden, dass bereits ein Analytics-Konto existiert.

AdSense Analytics Verknüpfung einrichten

3. Weiter gehts mit der Auswahl der Profile. Wenn mehrere Profile in Analytics existieren, kann man diese nun per Häkchen markieren, falls man die AdSense-Daten dieser Profile einsehen möchte.

4. Nun muss eine primäre Domain ausgewählt werden. Bei mehreren Analytics-Profilen muss man sich für eine primäre Domain entscheiden. Bei dieser muss am Analytics-Code nichts geändert werden. Alle anderen Profile erhalten einen weiteren, kleinen JavaScript-Code, um eine eindeutige Zuordnung zu ermöglichen. Falls man nun mehrere Profile gewählt hat, kann der von Google bereitgestellte neue Code jetzt eingebaut werden.

5. Die Daten von AdSense findet man in Analytics dann unter dem Menüpunkt Content > AdSense

AdSense in Analytics

Aktuell stehen 4 Berichte zur Verfügung:

  • Übersicht: Zusammenfassung aller wichtiger AdSense-Daten, wie von Analytics gewohnt auch als Grafik.
  • Top AdSense-Webseiten: Die kommerziell erfolgreichsten AdSense-Seiten mit Angaben zur Klickrate, eCPM, etc.
  • Beliebteste AdSense-Verweis-URLs: Die beliebtesten verweisenden Websites mit Adsense-Umsatz
  • AdSense-Trend: Die Umsätze, Impressionen, eCPM usw. können stündlich, täglich, wöchentlich und monatlich in grafischer Form angezeigt werden.

Fazit: Die Auswertungsmöglichkeiten sind fantastisch. Man erfährt hier weit mehr als in den gewohnten AdSense-Berichten.

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