Google Snippets mit 4 Zeilen bei langen Suchanfragen

Die Google Snippets in den SERPs sind gewöhnlicherweise auf 2 Zeilen beschränkt, welche entweder über die Meta-Description, das Open Directy Project oder über eine willkürliche Textzusammenstellung aus dem Content, generiert werden.

Bei langen Suchanfragen lässt sich nun feststellen, dass auch längere Snippets mit 3 oder sogar 4 Zeilen angezeigt werden. Getestet habe ich es mit der Suchanfrage „eine ganz besonders lange suchanfrage an google„:

Google Snippets mit 4 Zeilen

Zu sehen sind mehrere Ergebnisse mit 3 oder 4 Zeilen. Es hängt von der Suchanfrage ab, ob mehr als 2 Zeilen angezeigt werden. Search Engine Roundtable hat z.B. mit „fill empty cells with specific value openoffice“ ähnliche Ergebnisse erzielt.

[box]Fazit: Lange Snippets werden nur bei ausreichend vielen Suchbegriffen angezeigt, insbesondere wenn die Suchbegriffe weit im Text voneinander stehen.[/box]

Google PageRank-Update

Google hat zum Jahresende mal wieder ein PageRank-Update des sichtbaren Toolbar-PageRanks durchgeführt, wie auch Matt Cutts bestätigt hat. Obwohl dieser „exportierte“ PageRank nicht mit dem Ranking zusammenhängt und Google-intern auf Basis der aktuellen Backlink-Berechnungen und internen Linkstrukturen längst anders ausfallen kann, wird dieses Update von vielen SEOs immer sehnsüchtig erwartet. Welche Gründe gibt es hierfür eigentlich?:

  • Linktausch: Ein höherer Toolbar-PageRank verbessert die Möglichkeiten bezüglich Linktausch. Viele Website-Betreiber schauen insbesondere auf den PageRank-Wert. Es werden ungern Links mit PR0-Seiten getauscht.
  • Vermietung von Textlinks: Ein höherer Toolbar-PageRank macht die Webseite attraktiver für potentielle Linkkäufer. Es werden ungern Links auf Pagerank 0 Seiten gemietet.
  • Schwanzvergleich: Website-Betreiber prahlen gerne mit einem hohen PR. Es gehört zum guten Ton einen „Langen“ zu haben. Natürlich wird der PR-Balken der Konkurrenz im Auge behalten.
  • Überprüfung von SEO-Maßnahmen: Der Erfolg von Linkbuilding-Maßnahmen soll anhand der Veränderung des PageRanks aufgezeigt werden.
  • Angst vor Google-Bestrafungen: Wenn Website-Betreiber zweifelhafte SEO-Maßnahmen durchgeführt haben, soll ein konstanter oder höherer PR die Bestätigung liefern, dass Google „einen noch mag“.
  • Statistiken & Reports: Die PageRank-Verteilung wird auch in den Google Webmaster Tools angezeigt. Kunden von SEO-Agenturen schauen oftmals besonders auf den PR, da sie (fälschlicherweise) annehmen, ein hoher PR bedeutet ein hohes Ranking. Fällt der PR, wird angenommen, dass die SEO-Maßnahmen nicht erfolgreich waren.

Mit dem aktuellen Update scheinen viele SEOs zufrieden zu sein. Beachtlich ist auch, dass viele Seiten, die erst seit sehr kurzer Zeit online sind, bereits einen PR-Balken aufweisen. Hier scheint Google die Aktualisierungszeit deutlich verkürzt zu haben.

[box]Fazit: Obwohl der Toolbar-PageRank jegliche Aussagekraft verloren hat, wird das Update aufgrund der genannten Gründe wohl immer sehnsüchtig erwartet werden.[/box]

Latent Semantic Optimization (LSO)

Latent Semantic Optimization (kurz LSO) ist eine Technik, die in Zukunft bei SEO eine immer größere Rolle spielt. Basis für LSO ist Latent Semantic Indexing (kurz LSI), sprich die semantische Indexierung von Suchmaschinen. Hiermit ist es Google möglich, die Thematik einer Webseite einzuordnen, indem die Wortbeziehungen auf einer Seite analysiert werden. Mit LSI kann die Suchmaschine z.B. erkennen, ob der Begriff „Bank“ auf einer Webseite im Zusammenhang mit einem „Kreditinstitut“ oder einer „Sitzgelegenheit“ steht.

Seiten die verwandte Wörter enthalten, werden wichtiger als Seiten, die nur spezifische Keywords enthalten. Damit ist es möglich, unter Begriffen gefunden zu werden, die überhaupt nicht im Text der Webseite und auch nicht in (externen) Linktexten vorkommen.

Wie lässt sich nun herausfinden, ob Google einen Begriff als thematisch stark verwandt ansieht? Thematisch verwandte Begriffe lassen sich z.B. über eine Suchanfrage mit Tilde (~) als erweiterten Suchoperator herausfinden. Sucht man z.B. nach „Cocktails“ (zunächst noch ohne Tilde), hebt Google wie gewohnt den Begriff aus der Suchanfrage sowohl im Singular als auch im Plural fett hervor:

Latent Semantic Optimization - LSO
LSO Google Tilde
Wiederholt man nun die Suchanfrage mit vorangestellter Tilde (~) und schaut sich in den Top 100 Ergebnissen erneut die fett hervorgehobenen Begriffe an, wird man auf verwandte Begriffe zum Keyword „Cocktails“ stoßen, wie in diesem Fall „Drinks“ und „Cocktailbar“:
lsi-latent-semantic-indexing
Mit diesen Erkenntnissen kann man nun sowohl Onpage, als auch in externen Linktexten arbeiten. Eine weitere Möglichkeit an verwandte Begriffe zu kommen, sind die von Google am Ende der SERPs angezeigten „Verwandten Suchvorgänge“:
Google Verwandte Suchvorgänge

Ein anderes Beispiel mit der Suche „~PC“ bringt die thematisch relevanten Begriffe „Windows“, „Computer“ und „DOS“ zu Tage.

[box]Fazit: Mit Latent Semantic Indexing trennt sich die Spreu vom Weizen. Nur Seiten mit hochwertigem Content, die thematisch umfassende Informationen anbieten, werden auf Dauer im Ranking oben mitspielen können. Seiten, die viele spezielle Themen zusammen behandeln, werden es dagegen schwer haben.[/box]

Server-Standort beeinflusst Google-Ranking

SEO-Experten rätseln seit langem ob der Standort des Servers in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Ranking steht oder völlig außen vor gelassen wird. Nun scheint es auf die Frage eine eindeutige Antwort zu geben: JA! Laut einer Untersuchung von NTT Europe Online kann lokales Hosting dass Google-Ranking um bis zu 30 Prozent verbessern.

Viele international tätige Unternehmen verwenden aus Vereinfachungsgründen und dem geringeren Verwaltungsaufwand oftmals eine zentrale Domain und legen die länderspezifischen Inhalte dann z.B. über Unterverzeichnisse oder Subdomains ab:

So sollte es nicht gemacht werden:[box]

Zentrale Domain: http://www.unternehmen.com
Deutsche Inhalte: http://www.unternehmen.com/de
Französische Inhalte: http://www.unternehmen.com/fr

[/box]

Hinzu kommt dann oftmals noch, dass alle Inhalte von einem Server-Standort gehostet werden. Diese Vorgehensweise ist nicht empfehlenswert. Besser ist es, lokale Domains einzusetzen und die Server im jeweiligen Zielland zu hosten:

Besser: Lokale Domains

[box]Deutsche Inhalte: http://www.unternehmen.de
Französische Inhalte: http://www.unternehmen.fr[/box]

So wurde in dem Report von NTT Europe Online z.B. ermittelt, dass die Suche „Seiten aus Deutschland“ bis zu 30% bessere Ergebnisse ergibt, wenn die Webpräsenz innerhalb von Deutschland gehostet wird und die Länderdomain .de anstatt .com/de verwendet wird. Ermittelt wurden die Ergebnisse von der Online-Marketing-Agentur Effective Digital aus London, welche Suchbegriffe in den verschiedenen Google-Versionen (.co.uk, .de, .es, .fr und .com) in Bezug auf das Ranking verglichen hat.

Folgende Faktoren wirken sich laut den Tests positiv auf das Google-Ranking aus:

  • Lokales Hosting: Physikalische Präsenz der Server im Zielmarkt, alternativ ein „virtuelles lokales Hosting“ sowie ggf. der Einsatz eines Content Delivery Network (CDN)
  • Domainname in lokaler Sprache und lokale Domainendung: In Frankreich wird eine Webseite mit einer .fr-Domainendung besser gerankt als mit .com/fr.
  • IP-Adresse des Servers: Suchmaschinen ranken lokale Seiten innerhalb eines geografischen Raums höher.
  • Sprache der Dateinamen, der Texte und Metatags: Die Sprache wird als zentraler Faktor zur Beurteilung der Relevanz einer Webseite herangezogen.
  • Herkunftsländer der Backlinks: Third-Party-Links verstärken die Vertrauenswürdigkeit und die Wichtigkeit einer Webseite.

Nähere Informationen gibt es in der 4-seitigen Zusammenfassung des Host-Close-Report. Der ausführliche Report kann bei NTT Europe Online angefordert werden.

[box]Fazit: Unternehmen sollten zur Steigerung des Traffics obige Punkte bei der Planung des Hostings berücksichtigen, wenn in bestimmten Zielländern ein gutes Ranking erzielt werden soll.[/box]

Linkbaiting – Die clevere SEO Strategie

Was ist Linkbaiting?

Eine relativ neue SEO Strategie und ein aktueller Trend ist das sog. Linkbaiting. Beim Linkbaiting wird versucht mit möglichst wenig Aufwand ein Maximum an externen Links zu ködern.

Die Bedeutung von externen Links wurde schon mehrfach angesprochen. Mann kann sagen Links sind die Währung im Web – Die Websites die viele gute haben sind sozusagen die Reichen und die Websites die wenige, schwache Links haben sind die Armen.

Man kann es nicht oft genug sagen: Ohne ausreichend Linkpopularität haben Websites bei umkämpften Suchbegriffen keine Chance auf eine Top-Platzierung.
Beim Linkbaiting geht es nun darum, durch ausgefallene Ideen, nützliche Tools oder auch Inhalte aus dem Bereich Humor Aufmerksamkeit zu erregen (attract attention). Wenn man es schafft, dass User über eine Webseite reden und automatisch darauf verlinken, dann hat man das Ziel von Linkbaiting erreicht.

Beispiele für Linkbaiting

1. Neckermann.de „Blow Job Award“

Blow Job Award

Ein gutes Beispiel für Linkbaiting ist der Wirbel um den Blow-Job-Award-Artikel von Neckermann.de. Ob aktives Linkbaiting oder nicht sei dahingestellt, der Effekt war jedenfalls enorm.
Worum ging es?

Mit diesem ausgefallenen Artikel namens Blow Job Award wurde für Aufmerksamkeit gesorgt. Der Link zu dem Artikel hat sich rasend schnell in Foren, in Blogs und per E-Mail verbreitet.
Irgendwann ist der Hype natürlich vorbei und die Blogs reden wieder über andere Themen, das entscheidende ist aber, es wurden zahlreiche Links geködert und diese bleiben bestehen und erhöhen nachhaltig die Linkpopularität und damit das Ranking von Neckermann.

Durch die Verbreitung des Links gab es einen enormen Anstieg in der Reichweite von Neckermann.de. Im Februar 2007 wurde eine Reichweite erreicht, die ähnlich hoch wie im Weihnachtsgeschäft war. Wenn man ein ähnlich hohes Niveau mit „herkömmlicher“ Werbung ausgegeben hätte, wäre es entsprechend teuer geworden.

2. Coca-Cola & Carrera mit Carrera Live Race auf Coke-Zero.de

Ein weiteres Beispiel für Linkbaiting ist das Carrera Live Race, welches zusammen von Coca-Cola und Carrera unter Coke-Zero.de veranstaltet wurde. Internet-User konnten von Zuhause Carrera-Autos auf einer real existierenden Carrera-Bahn fernsteuern. Drei Wochen lang wurden die Live-Rennen als Livestream übertragen. Jeder wollte die beste Rundenzeit hinlegen.

Die gelungene Präsentation wurde durch die zwei attraktiven „Racegirls“ Aldina und Anna unterstützt, deren Aufgabe darin bestand, die Carrera-Autos zurück auf die Spur zu bringen. Die außergewöhnliche Idee sorgte für eine hohe Aufmerksamkeit und eine rasche Verbreitung des Links im Netz. Unter anderem GIGA berichtete über die Aktion und die Moderatoren nahmen selbst am Rennen teil.

Carrera Live Race

Fazit: Linkbaiting, am ehesten mit dem Guerilla Marketing verwandt, ist eine hervorragende Möglichkeit die Linkpopularität einer Website zu erhöhen. Anstatt die Zeit für das Finden von Linkpartnern, die Miete von Links oder dem Eintrag in Verzeichnisse zu investieren, wird ein außergewöhnlicher Inhalt auf der eigenen Seite kreiert, um die Links automatisch zu ködern. Nachteilig ist allerdings die geringe Einflußnahme auf den Linktext der gesetzten Links. In erster Linie ist Linkbaiting sehr gut geeignet, um den generellen Trust einer Website zu erhöhen.

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