Wie? Was? Warum? Google Top-Fragen 2016

Google hat wieder seine jährliche Suchanfragen-Statistik veröffentlicht. Für Online-Marketer ist es immer interessant zu sehen, welche Suchbegriffe angesagt waren und wie sich das Suchverhalten verändert. Sprachassistenten wie Apple Siri, Google Now, Microsoft Cortana oder Amazon Alexa werden immer beliebter, so dass Fragen und die passenden Antworten innerhalb des Contents eine wichtige Rolle für die Voice Search spielen werden.

Top 10 der Wie-Fragen 2016
1Wie funktioniert Pokemon Go?
2Wie hat Deutschland gegen Polen gespielt?
3Wie lange dauert ein Handballspiel?
4Wie alt ist Donald Trump?
5Wie wird der Sommer 2016?
6Wie alt ist Schweinsteiger?
7Wie alt ist Helena Fürst?
8Wie oft war Deutschland Europameister?
9Wie viele Pokemon gibt es?
10Wie viele Einwohner hat Island?

Bei den Top 10 der Wie-Fragen dominieren die Themen Sport und Spiele. Die EM 2016 und Pokemon Go waren Anlass für zahlreiche Fragen. Um die Antwort auf Suchanfragen zum Alter von Promis zu bekommen, muss man Google nicht verlassen. „Wie alt ist“ wird direkt angezeigt und natürlich auch ein schöner Use-Case für die Sprachsuche.

Top 10 der Was-Fragen 2016
1Was hat Böhmermann gegen Erdogan gesagt?
2Was ist ein Putsch?
3Was ist Pokemon Go?
4Was ist Brexit?
5Was ist Ceta?
6Was sagt Russland zu Syrien?
7Was ist ein Reichsbürger?
8Was ist TTIP?
9Was ist eine Paywall?
10Was los Digga ahnma?

Politische Themen dominieren die Was-Fragen. Türkei-Putsch, Brexit und Syrien hat die Menschen beschäftigt. Zu Fragen wie „Was ist TTIP?“ erhält man von Google Auszüge im Rahmen von hervorgehobenen Snippets, wobei hier die Wikipedia eine wichtige Quelle darstellt.

Top 10 der Warum-Fragen 2016
1Warum ist Prince gestorben?
2Warum haben Katzen Angst vor Gurken?
3Warum ist Italien Gruppensieger?
4Warum Hamsterkäufe?
5Warum Brexit?
6Warum hat Trump gewonnen?
7Warum hat Wales eine eigene Nationalmannschaft?
8Warum Australien ESC?
9Warum spielt Russland bei der EM mit?
10Warum sitzt Kalli im Rollstuhl?

Die Warum-Fragen werden mit gleich 3 Fragen wieder von der Fußball EM geprägt. Bei abstrakten Fragen wie „Warum spielt Russland bei der EM mit?“ hat Google noch keine Möglichkeit die Antworten über die Featured Snippets darzustellen. Diese Art von Fragen wird auch über die Voice-Search zukünftig nur schwer zu beantworten sein.

Top 10 der Suchbegriffe 2016
1EM 2016
2Pokemon Go
3iPhone 7
4Brexit
5Olympia
6Tamme Hanken
7Dschungelcamp
8Nico Rosberg
9David Bowie
10Donald Trump

„EM 2016“ war der Top-Suchbegriff des Jahres, gefolgt von „Pokemon Go“. Der neue US-Präsident schaffte es ebenfalls noch in die Top 10.
Einen Blick wert sind auch die Durchbruchs-Suchanfragen für jeden Monat.

Google als Marke wertvoller wie Coca-Cola

Google ist im Interbrand-Ranking der wertvollsten Marken der Welt auf Platz 2 vorgerückt. Mit einem Wert von 93,291 Mrd. $ hat Google damit Coca-Cola (79,213 Mrd. $) überholt und auf Rang 3 verdrängt. Für Coca-Cola ging es nach 13 Jahren Nr. 1 gleich 2 Plätze runter. Neben Google zog auch Apple mit einem Wert von 98,316 Mrd. $ an Coca-Cola vorbei. Damit gehören Apple und Google zu den Top-Aufsteigern.

Allerdings ist das Wachstum von Google mit +34% noch besser wie das von Apple mit 28%. Grund dürfte neben dem wachsenden Anzeigengeschäft vor allem der Erfolg von Android sein, welches sich nach wie vor rasant verbreitet. Sollte Apple nicht bald „“the next big thing““ wie z.B. die iWatch oder den iTV auf den Markt bringen, könnte Google schon bald an Apple vorbeiziehen und zur wertvollsten Marke aufsteigen. Erste Hinweise im Kampf der beiden Mega-Brands könnten die Quartalszahlen bringen: Google meldet am 17.10. und Apple am 28.10.

Die Top 10 Marken

Rang 2013BrandLandMarkenwert in Mrd. $Rang 2012Veränderung
1AppleUSA98,3162+28%
2GoogleUSA93,2914+34%
3Coca-ColaUSA79,2131+2%
4IBMUSA78,8083+4%
5MicrosoftUSA59,5465+3%
6General ElectricUSA46,9476+7%
7McDonald'sUSA41,9927+5%
8SamsungSüdkorea39,6109+20%
9IntelUSA37,2578-5%
10ToyotaJapan35,34610+17%

In den Top 10 findet man mit IBM (+4%) auf Rang 4, Microsoft (+3%) auf Rang 5 und Samsung (+20%) auf Rang 8 sowie Intel (-5%) weitere Technologie-Riesen. Einzig General Electric (+7%) auf Rang 6, McDonalds (+5%) auf Rang 7 und Toyota (+17%) auf Rang 10 schafften den Sprung unter die besten zehn. Am schlechtesten kam also Intel weg, während der Erfolg des Galaxy-Smartphones Samsung einen ordentlichen Push gab. Bing-Betreiber Microsoft wuchs zwar um 3%, aber man merkt deutlich, dass Microsoft gegenüber Google immer mehr an Boden verliert.

Wie wird das Ranking der wertvollsten Marken der Welt ermittelt?

Faktoren sind die finanzielle Performance des Unternehmens, der Einfluss der Marke für Kaufentscheidungen und die Stärke der Marke, um z.B. hohe Preise am Markt durchzusetzen.

Wo liegen Facebook, Amazon und eBay?

Facebook gelang mit einem beeindruckenden Wachstum der Sprung auf Rang 52 (+43%) – in den Top 100 findet man ansonsten keine Social Media Site. Im Vorjahr lag Facebook noch auf Platz 69. Auch Amazon ist mit +27% und Rang 19 sehr gut unterwegs und konnte sich um einen Platz verbessern. eBay wuchs um +20% und liegt damit auf Rang 28, nach Rang 36 im Vorjahr. Google-Konkurrent Yahoo schaffte es nicht in die Top 100.

Die besten Deutschen Unternehmen

Auf Platz 11 findet man mit Mercedes-Benz (+6%) das erste deutsche Unternehmen, dicht gefolgt von BMW (+10%) auf Rang 12. Auch SAP (+7%) auf Rang 25, VW (+20%) auf Rang 34, Siemens (+13%) auf 45 sowie Audi (+8%) auf 51 sind mit dabei. adidas (+12%) mit Rang 55, Allianz (+8%) mit Rang 63 und auch Porsche (+26%) sind in den Top 100 mit dabei.

Wartungsarbeiten und Status Code 503 Service Unavailable

Immer wieder sieht man bei Google in den SERPs Descriptions wie

„Aufgrund von Wartungsarbeiten ist unser Online Shop im Moment nicht erreichbar. Bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal“

Oftmals wird dann noch als Title-Tag „Wartungsarbeiten“ verwendet, so dass dann auch wirklich gar kein User mehr draufklickt. Google hat also eine Wartungsarbeiten-Seite indiziert, was viele Probleme mit sich bringt:

  • Die Wartungsarbeiten-Meldungen erscheinen teilweise noch Tage später in den SERPs obwohl der Server längst wieder erreichbar ist – die User klicken nicht darauf
  • Es ergeben sich Ranking-Probleme durch die anderen, indizierten Inhalte

Was also tun, wenn man nicht möchte, dass Google diese Wartungsarbeiten-Seiten anstatt der bisherigen Seiten übernimmt?

Hier kommt der Status Code 503 Service Unavailable ins Spiel, den Google offiziell empfiehlt:

If my site is down for maintenance, how can I tell Googlebot to come back later rather than to index the “down for maintenance” page?

You should configure your server to return a status of 503 (network unavailable) rather than 200 (successful). That lets Googlebot know to try the pages again later.

Allerdings berichten User über negative Auswirkungen: Andy Beard beschreibt seine Erfahrungen im Post 503 Service Unavailable Status Code Can Kill Your Search Traffic.

Das Problem ist, dass man den 503 Code korrekt einsetzen muss. Lässt man den Retry-After header weg, entspricht der Status einem 500 Internal Server Error. Deshalb muss der Retry-After header gesetzt werden, um Google an der Indizierung der Fehlerseite zu hindern.

[box]Fazit: Durch den falschen Einsatz von Wartungsarbeiten-Seiten wird viel Potential verschenkt. Im Idealfall gibt man den Bots einen Status Code 503 Service Unavailable mit Retry-After header (Einschätzung wie lange der Ausfall dauert) zurück und gibt den menschlichen Usern eine informative Seite zurück, mit der Möglicheit z.B. telefonisch zu bestellen.[/box]

Google.de Suggest

Google hat das Feature „Google Suggest“ nun auch in der deutschen Suchmaschine ausgerollt. Sucht man auf der Startseite nach Begriffen, erhält man live Vorschläge zu relevanten Keywords und Kombinationen. Sucht man dann in der Suchergebnisliste erneut, werden allerdings keine Vorschläge mehr unterbreitet.

Google Suggest

Fazit: Ich denke, dass dieses Feature großen Einfluss auf SEO hat. Insbesondere das Thema falsche Schreibweisen und Vertipper bekommt eine ganz neue Richtung. Profitieren werden natürlich die Seiten, die unter den vorgeschlagenen Begriffen gut positioniert sind.

Behavioral Targeting nimmt bei Google Form an

Jeder kennt dass: Man besucht eine Website und sieht auf dieser Werbung, die überhaupt nicht den eigenen Interessen entspricht. Mit Behavioral Targeting wird dieses Problem gelöst, in dem nur Anzeigen eingeblendet werden, die den Interessen entsprechen.

Google startet im April nun einen Beta-Test für diese „Interest Based Ads“ und hat heute die AdSense-Publisher per E-Mail und über den AdSense-Blog darüber informiert. Google verspricht sich davon höhere Einnahmen für die Publisher:

[box]Advertiser sind im Allgemein gewillt, mehr Geld für Werbemaßnahmen auszugeben, wenn sie damit möglichst präzise die gewünschte Zielgruppe erreichen. Dank der geplanten Einführung interessenbasierter Werbung im Google Content-Werbenetzwerk erhöht sich die Zielgruppengenauigkeit deutlich, was wiederum für höhere Einnahmen unserer AdSense-Publisher sorgen dürfte.[/box]

Interessant ist natürlich die Frage, wie Google überhaupt an die Interessen kommt? Hierzu müssen wieder fleißig Daten über Cookies gesammelt werden, welche das Thema Datenschutz in den Fokus rücken werden. Google weist darauf hin, dass bis zum 8. April 2009 die Publisher folgende Hinweise in die Datenschutzerklärung aufnehmen sollen:

[box]-Als Drittanbieter verwendet Google Cookies zur Anzeigenschaltung auf Ihrer Website.
-Durch Verwendung des DART-Cookies wird die Anzeigenschaltung anhand der Besuche der Nutzer auf Ihren Websites und anderen Websites im Internet für Google ermöglicht.
-Nutzer können die Verwendung des DART-Cookies deaktivieren, indem sie die Datenschutzbestimmungen des Werbenetzwerks und Content-Werbenetzwerks von Google aufrufen.[/box]

Neben der automatisierten Cookie-Variante besteht aber auch die Möglichkeit, selber Interessen festzulegen. Hierzu hat Google den Anzeigenvorgaben-Manager bereitgestellt, mit dem Interessen ausgewählt oder die gesamte Option deaktiviert werden kann.

Google Anzeigenvorgaben

Fazit: AdWords-Kunden werden bei einem erfolgreichen Test bald die Möglichkeit haben, Anzeigen abhängig vom Userverhalten zu schalten. Ob sich dadurch die Einnahmen für AdSense-Publisher erhöhen, bleibt abzuwarten.

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